8 Kap. 6. Das Zendvolk. Kap. 7. Die Inder.
despotischer Staat, der auf der Willkr des Schwertes beruhte und von der Religion nur den .Schein gttlichen Ursprungs borgte.
Die Einrichtung der ltesten Priesterstaaten ruhte auf dem Sabismus oderstern-dienst, und die reinsten unter ihnen, wie die Staaten der Arier, Inder undaethio-Pen, stellten sich als Abbild der himmlischen Ordnung" dar, in der sich die Gestirne in ihrem unabnderlichen, stetigen Laufe bewegen. Das hat aber diese Staaten nicht vor einer Erstarrung in eine mechanische Ordnung bewahrt, welche zuletzt alle Frei-heit und Gesundheit des Lebens erstickte.
Von diesen Staaten werden im Folgenden die nthigsten Grundzge angegeben.
Kap. 6. Die zendischen Arier oder das Zendvolk.
Asien war der Sitz der ltesten Culturstaaten. Von dem tbetanischeu Hochland aus zog das Urvolk der Arier auf langen Wanderungen hinab in die Quellgegenden des Oxus und Jaxartes (j. Amu und Sir), wo sie unter Dsjemschid's Fhrung einen reinen Priesterstaat (Baktrien) mit vier Kasten grndeten, der in der Folge in zwei Reiche, Iran und Turan, sich theilte. Ihre Religions-, Sitten- und Rechtsgesetze sind in der ihnen eigentmlichen Zendsprache in einer Schriftensammlung, welche der Avesta, d. h. das gttliche Wort (daher Zend-Avesta) genannt wird, enthalten, wovon ein Theil unter dem Namen Vendid ad auf uns gekom-men ist.
Der Stifter ihrer ltesten Religion war Haoma (auch Homanes), dessen Lehren alsdann der weise Zoroaster, welcher um das Jahr 1250 lebte, reformirt und weiter ausgebildet hat.
Nach seiner Lehre theilte sich die ganze geistige Welt in ein Reich des Lichts, das von Ormuzd mit noch sechs guten Geistern (Amschaspands), und in ein Reich der Finsterni, das von Ahrimn mit sechs bsen Geistern (Dews) regiert wird. Beide Reiche sind in einem bestndigen Kampfe begriffen, der mit der Besiegung Ah r im n's enden werde. Jedem Menschen sei sein eigenes berirdisches Urbild (sein Fravashi) als Genius beigegeben. Der einzige Cultus dieser Religion ist der Feuerdienst, den die Magier pflegten.
In der Folge verlie ein Theil der arischen Stmme den Ursitz im Oxus-lande und wandte sich weiter sdlich bis an den heutigen H i n d u k u s ch (den Paropamisus der Alten), wo sie sich trennten, indem ein Theil dieser Arier der dieses Gebirg hinber zunchst in das nachmalige ostper-fische Hochland und spter ein Zweig derselben in die Jndushalbinsel zog.
Kap. 7. Die Inder oder indischen Arier.
(1.) Ein Theil jener Arier, die der den Hindukusch in das nachmalige ostpersische Hochland (in den westlichen Theil des heutigen Kabulistan und Afghanistan) eingewandert waren und in den dortigen Alpenthlern lieber-gangssitze gesunden hatten, wurde durch nachwandernde Stmme bewogen, weiter stlich der den Indus in das heutige Pendschab oder Fnf strm-land zu ziehen. Von da zog dieser stliche Zweig des arischen Cultur-stamms endlich durch die indischen Pforten oder Engpsse und gelangte in die vorderindische Halbinsel oder in das heutige Hindostan.
Dort verbreiteten sie sich der die fruchtbaren Thalebenen des Jumn (spr. Dschumna) und des Ganges, so wie auch der die westlichen und stlichen Kstensume der Halbinsel (zwischen den westlich sowohl, als stlich
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Kap. 12. Die Alt-Meder. Kap. 13. Die Perser. 15
Botta's und Layard's Aufgrabungen die Ruinen prchtiger Knigs-- und Tempelpalste mit merkwrdigen Bildwerken und Inschriften (in der Keilschrift) entdeckt worden, die von einer hohen Kunstbildung Assyriens zeugen und die Angaben der heil. Schrift von dieser groen und mchtigen Stadt besttigen.
Kap. 12. Die Alt-Meder.
Gegen das kaspische Meer hin, stlich von Assyrien und westlich vom alten Zendlande, lag Medien (in der Bibel Madai genannt). Der nrdliche Theil, Kleinmedien, ist gebirgig und war von ruberischen Stmmen bewohnt; der sdliche, Gromedien, enthielt uerst fruchtbare Ebenen, durch welche die Hauptstraen eines lebhaften Caravanenhandels liefen.
Das Volk der Med er, ein Zweig der Arier, hatte Sprache und Reli-gion in den Grundzgen mit dem Zend Volke gemein, und seine Prie-sterschaft, die Kaste der Magier, besa die Herrschaft. In der Folge gerieth das Land unter assyrische Oberherrschaft, bis Arbaces (K. 11) es losri und selbststndig machte. Darnach aber trat eine innere Zerrttung ein, 710 bis De'ices die Ordnung wieder herstellte und durch Grndung der Hauptstadt Ecbatna eine von der Priesterkaste unbeschrnkte Knigsmacht stiftete.
Sein Sohn Phraortes unterwarf sich die Perser, fiel aber bei einem Angriff auf Ninive. Der Sohn desselben Kyaxares I. mute 28 Jahre lang die in sein Land eingedrungenen Scythen dulden, worauf er nach ihrer Vertreibung mit Hlfe des babylonischen Unterknigs Nabopolassar durch die Zerstrung Ninive's dem neu-assyrischen Reich ein Ende machte (K. 11.) Sodann drang er in Kleinasien bis an den Halys vor, den er zur Ostgrnze seiner Herrschaft machte, und hinterlie den medischen Thron seinem Sohne Astyges, unter welchem das Reich an die Perser fiel (Kap. 13). Babylonien aber erhielt durch Nabopolassar als neu-babylonisches Reich seine frhere Unabhngigkeit wieder. (Kap. 27 u. 28.)
Kap. 13. Die Perser.
Sdlich von Medien im Gebirgslande Pars (Fars), dem Elam der Bibel, hatte das krftige Volk der Perser, das mit dem Zendvolk und den Medern nach Abkunft und Religion verwandt war, seinen Ursprungssitz.
Es enthielt zehn Stmme, davon vier in den Gebirgen und Hochebenen Viehzucht trieben und zum Theil tapfere Reiter waren, drei in dem mittleren Landestheile, (besonders in den Thlern der Flsse Cyrus und Araxes) Ackerbau trieben, und drei als hher geltende, vornehmere Stmme der jene hervorragten. Unter den letz-tmn bildete der Stamm der Pasargaden den hheren Adel, und das edelste Ge-schlecht desselben, das der Achmeniden, gab dem Volke seine Könige, welche aus den drei vornehmen Stmmen ihre Heeres- und Reichsbeamten whlten.
Die Perser waren sammt den Medern und Bactrern in die Herrschaft der Assyrier und aus dieser in die der Meder gerathen, deren ganze religise und politische Einrichtung nachher, als die Perser durch Cyrus die Oberhand erlangten, auf das von ihm gestiftete persische Reich bergieng, in welchem aber die Meder mit ihrer Magierkaste und mit dem zoroastrischen Cultus stets den grten Einflu behaupteten.
Der Fall der medischen Herrschaft und die Grndung des
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Extrahierte Ortsnamen: Assyrien Bibel_Madai Ecbatna Ninive Kleinasien Babylonien Fars
130 Kap. 121. Das russ. u. mongol. Reich. Kap. 122. Das griech. Kaiserthum.
Kap. 121. Das russische Reich und das Reich der Mongolen.
(1.) Das russische Keich war 862 durch drei normannische Brder aus dem schwedischen Stamm Ru gegrndet worden. Der lteste derselben fturik, der zu Nowgorod sa, wurde nach dem Tode seiner Brder Allein-Herrscher. Sein Sohn Igor nahm Kiew ein, und dessen Wittwe Olga trat 955 zum Christenthum der. Rurik's Urenkel, Wladimir der Groe, 988 nahm sodann den griechisch-katholischen Glauben an (). Kap. 99) und herrschte vom Dnjepr bis zur Dna.
Nach seinem Tode verlor 'das Reich durch viele Erbtheilungen seine Ein-heit und zerfiel in viele Frsteuthmer, die einander bekriegten und von angrenzenden Vlkern bedrngt wurden.
Unter diesen Theilfrste nthmer n waren Moskau, Kiew und Wladi-mir die wichtigsten. Nowgorod gab sich eine freistdtische Verfassung. Die West russischen Provinzen wurden den Russen von den Polen entrissen.
Als in der ersten Hlfte des dreizehnten Jahrhunderts die Mongolen ein-brachen, machten diese sich die meisten Theilfrstenthmer zinsbar. Der mos-kowitische Grofrst Iwan I. widerstand ihnen inde schon nicht ohne Erfolg; aber erst der kraftvolle Iwan Wasiljewitsch (1462 1505) machte Rußland von der Herrschaft der Mongolen vollends frei.
Zwan Iv. der Schreckliche, sein Enkel, nahm den Titel Czar an, er-richtete die Strelitzen (eine Leibgarde), vereinigte Kasan und Astrachan mit seinem Reiche und nannte sich Selbstherrscher aller Reuen. Er starb 1584, und mit seinem Nachfolger Feodor erlosch 1598 der Manns-stamm Rurik's. (Forts. Kap. 149, 2).
Die Mongolenmacht, die seit dem dreizehnten Jahrhundert fr den europnchen Osten so bedrohlich wurde, hatte Temud schin, ein Oberhaupt tartarisch-mongolischer Horden, gegrndet, indem er als Dschingischan (t>. i. allgemeiner Chan) die Chowa-resmier (Turkomanen aus Chvrasan (Khiwa) zwischen dem Indus und kaspischen Meer) unterwarf und in Rußland eindrang, wo unter seinem toohn und Nachfolger Oktai die russischen Theilfrsten groenteils unterjocht wurden.
Nachdem die Mongolen auch Ungarn und Schlesien verheert und be: Lieg-nitz 1241 zwar gesiegt hatten, aber vor den christlichen Waffen (besonders nach ihrer Niederlage bei Olmtz) wieder nach dem Osten gewichen waren, setzten sie ihre Er-oberungen in Asien fort, bis das groe Mongolenreich in vier Chanate (China, Persien, Kaptschak und Dschagatai) zerfiel. Unter dem grausamen Tlmur oder Tamerlan (13691405), der ganz Westasien und Rußland eroberte, erhob sich die tartarisch-mongolische Herrschaft noch einmal zu einer ungeheuren Macht, lste sich aber gleichfalls durch Uneinigkeit wieder auf.
Kap. 122. Das griechische Kaisertum vom 12. bis 15. Jahrhundert und die Herrschaft der Osmanen.
Nach dem Erlschen der macedonischen Dynastie 1056 (Kap. 109) gelangte Isaak Eomnenus zum Thron, trat ihn aber nach zwei Jahren an Eon-staut in Ducas ab, unter dessen Nachkommen der grte Theil von Kleinasien an die Seldschucken verloren gieng. Mit Alexius I. kam wieder die 1081 Dynastie der Eomnenen auf den Thron. Er und fein Nachfolger be-nahmen sich standhaft in den Conflicten mit den Kreuzfahrern und hielten die Seldschucken von weiterem Vordringen ab.
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Extrahierte Ortsnamen: Moskau Kiew Kasan Astrachan Ungarn Asien China Persien Kaptschak Westasien Ducas Kleinasien
18
§. 6. Das Zendvolk.
Nach der in diesen noch übrigen Zendschriften enthaltenen
Angabe hat das Volk in der ältesten Zeit Eeri geheißen
und ist als ein Nomadenvolk vom asiatischen Hochland aus-
gewandert, um ein milderes Klima zu suchen. Ans seinen
langen Wanderungen gründete es nacheinander verschiedene
Niederlassungen, die es aber, bald durch ein physisches, bald
durch ein sittliches Übel genöthigt, immer wieder verließ.
Aus diesen Aufenthaltsorten entstanden nachher die Städte
Samarkand, Balkh, Herat, Kabul u. a. Endlich
kam ein Theil des Volkes unter seinem Führer D sj e m sch i d
in den Niederungen des Dsjihun zu festem Sitze, während
die andern Stämme dieses Volkes in den Gebirgen und
Steppen jener Länder ihr Nomadenleben fortsetzten (wie z. B.
der Urstamm der Perser und der Meder; s. §. 12 u. §. 13).
Hier nun, in einem, durch Wüsten und Gebirge begränz-
ten fruchtbaren Lande mit ewig heiterm Himmel, an welchem
die Gestirne den hellsten Glanz haben, bildete sich ein in
vier Kasten getheilter P r i e st e r st a a t, der von den Nach-
kommen Dsjemschid's, welcher zugleich König und Ober-
priester war, regiert wurde, und späterhin durch den Streit
zweier Brüder in zwei Reiche, Tura n und Iran, zerfiel,
deren Gränzscheide der Dsjihun war.
Die weisen Lehrer, die in diesem Volke auftraten, und
durch ihre Lehren Religion, Sitte und bürgerliches Recht
gründeten und ordneten, waren zuerst H e o m o oder Hom,
und nachher der schon genannte Z oro áster. Die Zeit, in
welcher Letzterer (unter dem Könige Vistaspa von Iran)
lebte, ist nicht zu bestimmen, geht aber wohl jener voraus,
in der das Volk von den Assyrern unterjocht wurde.
Zoroaster lehrte unter Andern:: die ganze geistige Welt
sei in zwei Reiche, in das Reich des Lichts und in das Reich
der Finsterniß, oder in das Reich der guten und in das
Reich der bösen Geister getheilt, und beide seien beständig
im Kampfe miteinander begriffen; an der Spitze der guten
Geister stehe Ormuzd, an der Spitze der bösen Arihman.
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§. 3. Die Noachiten.
9
oder weniger abgeschlossenen, auf sich selbst beschränkten Hal-
tung die Aufgabe liegt, zuerst die eigenen Kräfte zu üben
und auszubilden, und dadurch sie zu späterer freier Wieder-
vereinigung mit den andern geschickt zu machen, damit zu-
letzt Eine Heerde unter Einem Hirten werde. '
Aus Iaphet's Geschleckt entstanden die Völker indi-
scher, griechischer, lateinischer, germanischer, slavischer und
verwandter Zunge; aus Scm's Geschlechtc die Völker
chaldäischer, syrischer, hebräischer, arabischer und verwand-
ter Sprache; aus Ham's Geschlechte die Völker kanaani-
tischen, mongolischen, (zum Theil) äthiopischen und ägyp-
tischen, so wie sonst afrikanischen Bluts.
Sämmtliche Sprachen japhetitischen Ursprungs nennt man
auch den indogermanischen S p r a ch st a m m, der sich
von der Südspitze Vorderindiens in nordwestlicher Richtung
bis Island hinzieht, und zu welchem die Vorderindier, die
Perser und alle Europäer (mit Ausnahme der Türken, Un-
garn, Lappen, Finnen und Basken) gehören. Dem semi-
tischen S p r a ch st a m m e gehört das Hebräische, Arabische
und Aramäische an, welches letztere in's Syrische und Chal-
däische zerfällt. Andere Sprachstämme sind der nro n go-
tische, mit dem das Türkische zusammenhängt; der fin-
nische, dem das Ungarische zugehört; der chinesische,
mit dem die hinterindischen Sprachen Zusammenhängen; end-
lich die afrikanischen und amerikanischen Sprachstämme.
So verschieden die Wohnsitze waren, die sie bei ihrem
Weiterwandern wählten oder fanden, so verschieden bildeten
sich auch in größeren Familien und Volksstämmen ihre Lebens-
weisen und Schicksale aus.
Die sich in fruchtbaren Ebenen (wie in Mesopotamien)
oder in Flußthälern (wie am Euphrat, am Ganges,,
am Jordan, am Nil re.) niederließen, fanden sich allmählig
zum A ck e r b a u und zu dem mit ihm verbundenen ruhigen
und bequemen Städteleben mit seinen Gewerben und
Künsten, jo wie zu dem damit verbundenen Land- (Ka-
rawanen-) Handel eingeladen.
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§. 8. Die Äthiopen.
25
hundert vor Christo die noch weiter verbreitete Secte des
B u d d h a i s m u s auf, der, als eine Art Reform des vor
der Einwanderung des Brahmaismus in Indien einheimisch
gewesenen Aberglaubens, zunächst aus dem Wischnudienst her-
vorgieng. Obgleich er einen vollen Gegensatz gegen den Brah-
maismus bildete, verwendete er doch die ganze Mythologie
desselben zur Einkleidung seiner philosophischen Grundsätze
und entwickelte einen überaus glänzenden Cultus. Weil er
aber durch seine Nichtachtung der Kasteneinrichtung die brah-
mahnische Staatsverfassung gefährdete, brach eine allgemeine
Verfolgung gegen ihn aus. Er mußte endlich ganz Vorder-
Indien räumen und sich in fremde Länder flüchten, so daß er
sich nun mit seinen 150 Millionen Anhängern von Ceylon nach
Hinterindien, Tübet, China, Japan, der Mongolei und dem
nordöstlichen Sibirien hinzieht.
Die Äthiopen.
8. Aas heutige Nubien war in den ältesten Zeiten im
Besitze vieler Negerstämme, von denen einige als wilde
Iägervölker die Ufer des heutigenatbar's, eines östlichen
Nebenflusses des Nils, andere als rohe Fischervölker
(Ichthyphagen) die Küste des arabischen Meerbusens, wieder
andere als halbgesittete Hirtenvölker die Thäler und
Höhlengrotten des vom Nil östlich gelegenen Gebirgs be-
wohnten und daher von den Griechen Troglotyden ge-
nannt wurden.
Nachher wanderten aus Indien oder von der Nordküste des
persischen Meerbusens her, vertriebene indische und zwar ku-
sch i t i s ch e Priester- und Kriegerstämme ein, von deren griechi-
schem Namen Äthiopen das Land Äthiopien (in der Bibel
Kusch) genannt ward.
Diese Einwanderer stifteten, wahrscheinlich nach vielen
Kämpfen mit den Ureinwohnern, zwischen dem östlichen der
beiden den Nil bildenden Flüsse und dem Anfang des Nils
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Extrahierte Personennamen: Christo Kusch
Extrahierte Ortsnamen: Indien Indien Ceylon Hinterindien China Japan Mongolei Sibirien Indien
36 §. 11. Die (M-)Assprer.
schaft war übrigens auch bei den Chaldäern in den Händen
eines erblichen Priefterstandes, dessen Glieder Magier ge-
nannt wurden.
So wie der Nil in Ägypten, so bedingte die Natur des
Euphrat und Tigris das ganze Leben der Babylonier. Der
oft aus seinen Ufern tretende Euphrat und der reißendere
Tigris machten viele Abzugskanäle, Teichausgrabungcn,
Deiche und Dämme und andere Wasserbauten nöthig, durch die
zugleich das Wasser nach andern Theilen der Ebene hingeleitet
werden konnte, so daß dieses Land äußerst fruchtbar und reich
war. Da es an Steinen gebrach, nahm man meist Ziegelerde
und Erdharzmörtel zum Bauen: daher die Bauwerke dieses
Landes von weniger dauernder Beschaffenheit waren, als die
in Indien und Äthiopien, obgleich die einzelnen Ziegelsteine,
von denen man dort noch viele, mit Keilschrift bezeichnet,
vorfindet, sehr dauerhaft waren. — Die geographische Lage
dieses Landes beförderte einen frühen Handelsverkehr
mit Persien, Ägypten und Äthiopien, der den Reichthum und
die Macht der Chaldäer sehr vermehrte.
Von diesem altbabylonischen Staate sind wenige Nach-
richten auf uns gekommen. Späterhin wurde derselbe durch
kriegerische Nachbarstämme vom Norden und Osten her viel-
fach bedrängt, und kam in der Folge in die Abhängigkeit des
assyrischen Reiches, bis er nach des letztem Untergang wieder
selbstständig wurde. (S. §. 26.)
G. Die (Alt-) Affyrer.
§.11. ^or Nimrod's Macht weichend war der Stamm des
Semiten A f fu r aus Babylonien ausgewandert und hatte
östlich am Ober-Euphrat und am Ober-Tigris das assy-
rische Reich gestiftet. Um das Jahr
2050 v. Ehr. lebte Minus, ein König von Assyrien, welcher Ba-
bylonien, Medien und Baktrien eroberte und sich aus der
reichen Beute die assyrische Hauptstadt Ninive am Tigris
haute.
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38
§. 13. Die Perser.
und darum hatte ihre Religion mit der Religion dieser beiden
Völker nicht nur alle Grundzüge des Sabaismus, sondern
auch die besondere Lehre Zoroafter's gemein, welche letztere
schon vor der Zeü der modischen Könige, von denen die
griechischen Schriftsteller Meldung thun, bei den Medern herr-
schend war.
Schon in früher Zeit kam dieses Reich unter die Herr-
schaft der alt-assyrischen Könige, von denen es durch eigene
Statthalter regiert wurde, bis später 888 v. Chr. der medische
Statthalter Arb8ces (s. §. 11.) das assyrische Joch ab-
schüttelte und dem Lande wieder selbstständige Herrscher (sog.
Richter oder Richter-Könige) gab, denen nun auch das Stamm-
land der Perser sowohl, als auch das Zendvolk gehorchte,
dessen Priesterkaste von da an im medischen Reiche herrschend
wurde und die weltliche Gewalt in Schranken hielt. Zn Folge
einer, durch den Abfall eines Theiles der Perser entstandenen
Verwirrung aber gelang cs
710 v. Chr. dem Dejoces, einem der medischen Herrscher, sich
durch Gründung der festen Stadt und Burg E k b a t 8 n a eine
unumschränkte K ö n i g s g e w a l t zu schaffen. Die nach-
folgenden Könige dehnten alsdann diese neue medische Herr-
schaft weiter aus, bis endlich ihr Reich an die Perser fiel.
(S. §. 13.)
8. Die Perser.
§. 13. Südlich von Medien in dem wilden, doch dabei matten-
reichen Gebirgslande Pars (Fars, F a r si ft a n, in der Bibel
Elma) wohnten ursprünglich die Perser, ein mit dem
Zendvolk und den Medern nach Abstammung und Religion
verwandtes Volk, von denen vier Stämme (die kräftigen
Alpen- und Steppenbewohner) ein Nomadenleben führten,
drei Stämme aber, in dem Mittlern Theile des Landes, be-
sonders in den fruchtbaren Thalgeländen der Flüsse Kyrus
(der in den persischen Meerbusen fällt) und Arares (jetzt
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tz. 6. Das Zsndvolk.
17
Von allen diesen Staaten soll nun das Nöthigste bis dahin
angegeben werden, wo sie in die wichtige Geschichte des Volkes
Israel eingreifen, bei welcher sodann die weitern Schicksale
dieser einzelnen Völker werden episodisch beigebracht werden
1 Das Zendvolk.
§. 6. Aie Gegenden des Kaukasus und Hind u ku sch, so
wie die des Ararat und K u h o l b ü r s sind der Schau-
platz der ältesten Geschichte.
Zwischen dem Kaukasus und Ararat, in den Ouell-
g e g e n d e n des Euphrat und Tigris, ist wohl nach
der Sündfluth die erste Bevölkerung und Bildung zu finden
gewesen.
Nicht viel weniger alt ist die Bevölkerung und Bildung,
welche sich andernord- und Südseite des Hindu-
kusch vorfand. Nördlich von diesem Gebirge, nämlich in
den Niederungen der Flüsse Dsjihun und Gihun (von
den Griechen Orus und Jarartes, jetzt Amu und Sir-
genannt) lebte das Zendvolk oder die (Alt-)Baktrer;
südlich von diesem Gebirge in den Niederungen des I n d u s
und Ganges treffen wir die Völker Indiens. Ob jene
oder diese älter sind, ist streitig.
Das Zendvolk war ursprünglich ein unvermischtes
Volk, das sich zuerst am Dsjihun (Orus) festsetzte, später- *
hin von andern ihm verwandten Völkern (den Assyrern,
Medern, Persern) unterjocht wurde, bis es sich zuletzt unter
denselben verlor. Zendvolk nennt man es von seiner Sprache,
dem Zend, in welchem die Bruchstücke verfaßt sind, die
man noch von der Sammlung seiner heiligen Bücher, A v e st a
(daher Zendavesta) genannt, übrig hat, welche die Lehren
eines ihrer später» Religionöstifter und Gesetzgeber, des
Zoroafker oder Zarathustra, enthielt, und die bis auf jene
Überreste durch Kriegswirren verloren gegangen sind.
2
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26
§. 8. Die Äthiopen.
bis zu dem in denselben fließenden Atbar hin, den Priester-
staat iülevve, von welchem noch die vielen, in jenem
Flußbezirke gelegenen Rminen von Städten zeugen, die
zugleich als Handelsstädte diehandelsstraßen verbanden, welche
nach dem glücklichen Arabien, nach Indien und nach Babylo-
nien führten. — Unter den äthiopischen Bande u k m ä l e r n
sind besonders die Tempel, welche theils in Felsen gehauen
oder an Felsen gelehnt sind, theils frei stehen, sodann die Py-
ramidengruppen merkwürdig. Alle diese Baureste mit ihren
Skulpturen und Malereien beweisen die Verwandtschaft
des äthiopischen Religionscultus mit dein
indische n.
Der Staat von Meros war unter allen alten Priester-
staaten am schärfsten ausgeprägt, weil die Priefterkafte auch
zugleich die ganze weltliche Gewalt hatte und dadurch die
übrigen Stände (von denen die untern sich vorzüglich aus den
eingeborenen Hirtenstämmen gebildet hatten) in größter Ab-
hängigkeit zu erhalten wußten. Der stets aus dem Priester-
stand gewählte König wurde als Stellvertreter der Gottheit
angesehen, war aber so sehr von heiligen Satzungen und
Formen eingeengt, daß er nicht die geringste Machtäußerung
und selbst keine körperliche Verrichtung ans eigenem Willen
thun durfte, und sich, wenn die Oberpriester eine Thronver-
ändernng für dienlich hielten, selber den Tod geben mußte.
Schon in den ältesten Zeiten hat Meros seine Kultur
nilabwärts verbreitet, und die ägyptischen Priester-
staaten sind Colonicen von Meros und haben alle mit
ihm jene religiös-astronomische Grundlage gemein, die bei den
indischen Priesterstaaten gefunden wurde, nur daß in Äthio-
pien und Ägypten dieser Cultns sich noch mehr vergröberte
und verknöcherte. — Die Behauptung Einiger, daß Äthio-
pien von Ägypten, und zwar von Thebais aus, seine Kul-
tur erhalten habe, beschränkt sich dahin, daß die von Äthio-
pien ausgegangene und in Ägypten alsdann weiter gebrachte
Kultur wieder einen Rück ein flu ß auf Äthiopien geäußert
und demnach eine frühe Wechselwirkung zwischen
beiden stattgefunden hat.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Personennamen: Meros Meros Meros Thebais